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Weihnachten - Christus kommt zu uns Menschen

Christus kommt zu uns Menschen!


Das Weihnachtsfest hat viele Aspekte. Für einige ist es nicht mehr als ein gemütlicher Feiertag. Wieder andere sind einfach froh, dass der adventliche Stress vorbei ist. Für manche ist das heurige Weihnachtsfest auch ein trauriges Fest, weil sie zum Beispiel erstmals allein sind, weil ein lieber Angehöriger verstorben ist, weil vielleicht im vergangenen Jahr die Familie auseinandergebrochen ist oder sonst ein Schicksalsschlag passiert ist.

 

Im Mittelpunkt von Weihnachten steht aber doch die Geburt eines Kindes. Christus wurde in einem Stall geboren und wenn Christus zu den Menschen kommt, in den Menschen geboren wird, dann kommt er zu ihnen wie in einen Stall. Da ist Leben, werden Tiere geboren und gehalten, es gibt Sorgen und auch das Sterben. Im Stall ist der Alltag mit seinen Höhen und Tiefen, mit Mühe, Arbeit und manchmal stinkt es auch. Ein Stall ist nicht blank geputzt. Da gibt es auch Spinnweben. Da liegen Schmutz, Mist und Unrat, vermischt mit stechendem Stroh und Heu. Der Stall wird zwar immer wieder grob gereinigt, aber stets sammelt sich Mist von neuem an.

 

Das ist auch ein Bild für unser Inneres. Auch unser Herz ist manchmal nicht rein und sauber, nicht keimfrei. Da hat sich so mancher Unrat angesammelt. Alles, was wir verdrängt haben, liegt da unter der Oberfläche verborgen und gärt vor sich hin.


Der eine hat seine Aggressionen verdrängt. Unter der Oberfläche von Anständigkeit und Freundlichkeit lauert da eine eisige Kälte und hinter der lächelnden Fassade wartet dieser Angriffstrieb oder das Böse auf die Möglichkeit zu attackieren.


Der andere hat seine Begierden unterdrückt. Aber sie geben keine Ruhe. Sie liegen in ihm herum und werden ständig wieder aufgewirbelt.


Ein Dritter geht über die Verletzungen seiner Kindheit hinweg. Er möchte sie nicht anschauen. Aber die Wunden lassen sich nicht zukleben oder ignorieren.

 

Aber gerade dort, wo all der „Mist“ in uns liegt, will Gott in uns geboren werden. Wir können Gott keine saubere Stube anbieten, sondern nur den schmutzigen Stall in unserem Inneren. Gott will in uns geboren werden, weil er uns liebt.


Der Stall wird durch die Geburt Jesu mit Licht erfüllt, mit einem warmen und milden Licht, das alles so lässt, wie es ist. In der Nähe des göttlichen Kindes darf alles in uns sein, da verliert auch das Schmutzige und Weggeworfene, das Zertretene und Verächtliche seine Unansehnlichkeit.


Alles bekommt durch Christus ein neues Ansehen und wird von seiner Liebe verwandelt.

 

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gesegnetes Weihnachtsfest!


Pfarrer Rosh Joseph Kalluveettil

Lustenau, Vlbg






Wir wünschen Euch allen

ein friedvolles und

gesegnetes Weihnachtsfest


sowie alles erdenklich Gute im kommenden Jahr 2025!

 

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